Netter kleiner Ort mit viel Geschichte. Am schönsten, wenn auch wegen der Straßenbeschaffenheit etwas beschwerlich, ist die anfahrt über die Uferstraße von Capodimonte nach Bolsena. Ca. 6 km vor Bolsena, zweigt eine enge und teilweise steile, aber asphaltierte Straße zum Ort Gradoli links ab. In einer der letzten Kehren vor dem Ortseingang erscheint wohl die schönste Ansicht des Ortes: Kirche, Palazzo und ein paar mittelalterliche Häuser bilden eine sehr schöne und prachtvolle Einheit, eine der schönsten am See. Über enge Gassen gestaltet sich die Zufahrt schwierig, aber lösbar, im Ortsinneren stehen einige Parkplätze zur Verfügung. Das kleine Infobüro, gleichzeitig ein Geschäft für regionale Produkte (prodotti tipici), informert in Grundzügen über die Geschichte des Ortes. Verkauft wird hier der ‚Aleatico di Gradoli‚, ein wohlig duftender und herrlich pupurner Desertwein; weiterhin erzeugt die Gemeinde den Grecchetto, einen schon von den Etruskern kultivierte Rebe ind weiß und rot.

Am Dorfbrunnen sitzen, wie so oft in Italien und eine tolle Gelgenheit für ein Schwätzchen, viele ältere (meist) Herrschaften und philosophieren mutmaßlich über Gott und die Welt. Zutritt zum historischen Kern Gradolis erhält man über eine Art Stadttor; nur wenige Schritte durch enge Häuserschluchten und das das prächtige Ensemble entfaltet seine beeindruckende Wirkung.

Palazzo Farnese und Chiesa Santa Maria Magdalena
Zum einen erstrahlt der im 16. Jahrhundert auf den Resten einer anderen Burg erbaute Palazzo Farnese, der von Kardinal Alessandro Farnese beauftragt wurde. Später fungierte das Gebäude als Kloster und ging im 20. Jahrhundert schließlich an die Stadt Gradoli zurück. Nach umfassender und gelungener Restaurierung bietet das Gebäude mehrere repräsentative kommunale Räumlichkeiten, die vielseitig genutzt werden. Für Besucher interessant ist das Museo del Costume Farnesiano, das  schöne Nachbildungen einiger bedeutender Kostüme aus dem 16. Jahrhundert zeigt. Sie sind in mehreren Räumen untergebracht, die neben den historischen Einrichtungsgegenständen auch einige interessante Fresken zeigen. Ansonsten befindet sich hier die städtische Bibliothek, Büros der Verwaltung und einen Hochzeitssaal. ÖFFNUNGSZEITEN | Di bis So 10-13 und 15-18 Uhr (Kernzeiten); Eintritt EUR 2,50, erm. 1,50; Führungen sind möglich, frühzeitige Anmeldung erforderlich. Links neben dem Palazzo steht die im frühen 18. Jahrhundert erbaute Santa Maria Magdalena.


Unterkünfte
La Perazzeta Una Finestra Sul Lago Località La Perazzeta 4. 01010 Gradoli. Gepflegtes und schön eingerichtetes B&B mit Wohlfühlatmosphäre; toller Blick auf See und Umgebung. T +39 348 2914304. www.laperazzeta.it. Für größere Gruppen interesant: Antico Corniolo Località Cantoniera. 01010 Gradoli. T +39  www.anticocorniolo.it.

Essen und Trinken
Trattoria Da Giggetto Localita‘ Montesenano. 01010 Gradoli. Es gibt nichts Schöneres, als direkt am See, sonnengeschützt ein gutes Essen serviert zu bekommen. Bella italia! An der Uferstraße zwischen Capodimonte und Bolsena. +39 0761 456138. L’Oasi del Pescatore Lungolago di Gradoli. Gradoli. Der Name ist Programm: frischer Fisch (nicht nur) aus dem See; tolle Terrasse direkt am Ufer. T +39 (0)349 3664883.