Zugang zum See hat man hier am Bolsenasee fast überall. Das Wasser gehört zu den klarsten Italiens, nur durch die Landwirtschaft gibt es eine, wenn auch zu vernachlässigende Belastung. Die verlässlichen Regenfälle im zeitigen Frühjahr sorgen immer wieder für Frischwasserzufuhr, den Abfluss bei Marta regelt eine Wehranlage; so ist sichergestellt, dass der Wasserstand ganzjährig auf relativ gleichem Niveau bleibt. In sehr heißen und trockenen Sommern fällt der Wasserstand aber doch merklich und die Strände werden breiter. Der See fällt seicht ab und das Baden ist auch für Familien mit Kindern unbedenklich; gefährliche Strömungen sind nicht bekannt. Gefahr entsteht eigentlich nur bei Gewittern, das Baden sollte dann unterbrochen werden.
Strände rund um den Bolsenasee
Direkt am Seeufer liegen nur drei Orte: Bolsena, Marta und Capodimonte. Capodimonte ist geprägt von der imposanten Festung (Rocca Farnese), die leider nur in Ausnahmefällen zugänglich ist. Mit circa 1 800 Einwohnern die kleinste Ortschaft am Bolsenasee, bietet die Gemeinde einen lebhaften alten Ortskern, einen betriebsamen Hafen und einen lang gedehnten Strand- und Uferbereich, der am Wochenende und in den Sommermonaten gut besucht ist. Das etwas größere Marta, nur drei Kilometer westlich von Capodimonte gelegen, weist ebenfalls eine sehenswerte und verwinkelte Altstadt auf.
Ein kleines Zentrum findet sich am südlichen See-Ende. In Richtung Bolsena auf der gegenüber liegenden Seeseite, erstrecken sich sowohl von Capodimonte als auch von Marta langgedehnte Uferbereiche aus. Von Marta aus folgen ein Kilometer langer Strand, Campingplätze und gelegentlich Gastronomiebetriebe. Die Strecke ist teilweise ungeteert, aber für eine Fahrt mit dem Fahrrad bestens geeignet. Für KFZ ist sie ebenfalls zugelassen, wird aber durch bauliche Maßnahmen vor Rasern wirkungsvoll geschützt. Leider endet der Uferweg, der kurz vor dem Ziel zur Asphaltstraße mutiert, beim Ristorante Da Ivaldo; weiter geht es am See, wo er nach 1,5 km endgültig zu Ende ist und in Strand übergeht. Für Autofahrer führt die Via del Lago direkt hinauf nach Montefiascone, unterwegs eröffnen sich immer wieder beeindruckende Panoramen.
Von Capodimonte führt ebenfalls ein schmaler, teils unbefestigter Uferweg bis weit in den Norden des Sees. Die Straße ist für Autos nicht durchgängig befahrbar, spätestens über die Abzweigung nach Borghetto zu verlassen; für Fahrradfahrer geht es aber weiter, nur ein kleines Brückchen über ein Bächlein ist zu überwinden. Zurück zu dem Uferbereich zwischen Capodimonte und eben diesem Brückchen: zahlreiche Campingplätze, Badestellen, Schilfgebiete und Strandlokale machen diesen mehrere Kilometer langen Uferstreifen zu einem der wichtigsten und schönsten Freizeitbereiche von Einheimischen und Gästen; am besten erkundet sich diese Ecke mit dem Fahrrad auf eigene Faust. Mit dem Auto wählt man sinnvollerweise nicht die letzte Abzweigung nach Borghetto, um nach Bolsena zu gelangen, sondern nimmt die Abfahrt davor nach Gradoli. Der kleine historische Ort hat viel Interessantes zu bieten.
Wichtigster Ort am See ist Bolsena mit einer malerischen Altstadt samt Fußgängerzone, alter Festungsanlage im oberen Ortsteil, dem sakral so bedeutsamen Komplex der Kirche Santa Christina und dem Lido, der sich großzügig präsentiert. Sehr beliebt und ruhig ist der westliche Strandbereich am Ende des Ortes: hier weitet sich einer der breitesten Strände mit dem für die Region so typischen schwarz schimmernden Vulkansand, der, wenn man ihn genauer betrachtet, einige grünlich brillierende Bestandteile aufweist. Im Sommer benötigt man Strandsandalen, da der von der Sonne aufgeheizte Sand sonst kaum begehbar ist. Abkühlung bringt natürlich das klare und im Frühsommer noch erfrischend kühle Seewasser; sehr einladend! Die Runde um den See ist somit geschlossen. Mit dem Fahrrad ist die Strecke in zwei bis vier Stunden zu realisieren, die Straßenabschnitte nehmen dabei mit rund sechs Kilometern Länge einen erträglichen Anteil ein.